Theater Basel






Theater Basel, im Vordergrund der Tinguely-Brunnen




Theater Basel, Foyer, 2009


Das Theater Basel ist das Stadttheater der Schweizer Stadt Basel. Es ist ein Dreispartenhaus und bietet Oper, Schauspiel und Ballett. Von September bis Juni werden auf den drei Bühnen des Theaters (Grosse Bühne, Kleine Bühne und Schauspielhaus) rund 600 Vorstellungen von über 40 Neuproduktionen pro Spielzeit gezeigt. Vor, auf und hinter den Bühnen sind ca. 400 Mitarbeiter beschäftigt. Seit der Saison 2015/2016 ist Andreas Beck Intendant. Ab der Spielzeit 2019/2020 wird er neuer Intendant am Bayerischen Staatsschauspiel (Residenztheater). Die Spielzeit 2019/2020 am Theater Basel wird von Andreas Beck geplant und von den Spartenverantwortlichen Pavel B. Jiracek (Oper), Almut Wagner (Schauspiel) und Richard Wherlock (Ballett) umgesetzt. Ab der Spielzeit 2020/2021 wird Benedikt von Peter neuer Intendant.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Struktur und Kooperation


    • 1.1 Orchester




  • 2 Rezeption


  • 3 Name


  • 4 Baugeschichte


  • 5 Direktoren


    • 5.1 Schauspieldirektoren


    • 5.2 Operndirektoren


    • 5.3 Ballett- bzw. Tanztheaterdirektoren




  • 6 Theater Basel beim Berliner Theatertreffen


  • 7 Literatur


  • 8 Weblinks


  • 9 Einzelnachweise





Struktur und Kooperation |



Orchester |


Da das Theater Basel kein eigenes Orchester hat, wird in der Regel das Sinfonieorchester Basel herangezogen. Für Barockopernproduktionen wird das La Cetra Barockorchester Basel verpflichtet. Seit Saison 2006/2007 wird auch mit der basel sinfonietta zusammengearbeitet. Zur Eröffnung der Opernsaison 2007/2008 wurde erstmals das Kammerorchester Basel engagiert (für eine Neuproduktion von Mozarts Entführung aus dem Serail), in der Saison 2017/2018 folgte das Ensemble Phoenix Basel (Die Blume von Hawaii).



Rezeption |


Das Theater Basel wurde im Auftrag der Zeitschrift Opernwelt zum «Opernhaus des Jahres» 2009 und 2010 gewählt.[1] 2013 folgte die Auszeichnung für den Chor des Theaters Basel zum «Opernchor des Jahres».[2]


2016 erhielt Hausregisseur Simon Stone für seine Bearbeitung von Ibsens John Gabriel Borkman (Koproduktion Theater Basel / Wiener Festwochen / Burgtheater Wien) den Nestroy-Theaterpreis in der Kategorie «Beste Regie», wurde in der Kritikerumfrage von Theater Heute zum «Regisseur des Jahres» ernannt und zum Berliner Theatertreffen 2016 eingeladen. Für seine Inszenierung von Tony Kushners Theater-Epos Engel in Amerika 2016 erhielt er den Nestroy-Theaterpreis 2016 in der Kategorie «Beste deutschsprachige Aufführung».


Die Schweizer Erstaufführung der Oper Donnerstag aus Licht von Karlheinz Stockhausen (Musikalische Leitung: Titus Engel, Regie: Lydia Steier) wurde von der Zeitschrift Opernwelt zur Aufführung des Jahres gewählt.


In der Kritikerumfrage der Zeitschrift Die deutsche Bühne zur Saisonbilanz 2016/2017 wurde das Theater Basel in der Kategorie «Beste Gesamtleistung» auf den ersten Platz gewählt, im Folgejahr in selbiger Kategorie auf Platz 2.[3]


2018 wurde das Theater Basel in der Kritikerumfrage der Fachzeitschrift Theater heute auf Platz 1 und damit zum «Theater des Jahres 2018» gewählt.[4]Ewald Palmetshofers Überschreibung von Gerhart Hauptmanns Vor Sonnenaufgang, die als Auftragswerk für das Theater Basel entstanden ist und in der Saison 2017/2018 im Schauspielhaus uraufgeführt wurde, landete mit zwei Stimmen weniger als das «Stück des Jahres» (Am Königsweg von Elfriede Jelinek) im Kritiker-Ranking der Fachzeitschrift Theater heute 2018 auf Platz 2. Die Koproduktion von Wiener Burgtheater und Theater Basel, Hotel Strindberg von Simon Stone, die im Januar 2018 im Wiener Akademietheater uraufgeführt wurde und ab Januar 2019 im Theater Basel auf der Grossen Bühne gespielt werden wird, wurde auf Platz 2 in der Kategorie «Inszenierung des Jahres» gewählt. Darin zu sehen u. a. die «Schauspielerin des Jahres» 2018 Caroline Peters, die bereits in Simon Stones Inszenierung von «John Gabriel Borkman» ständiger Gast am Theater Basel war.



Name |




Namensaktie über 250 Franken des Stadt-Theaters in Basel vom 1. Mai 1874


Der Name Theater Basel wird seit 1988 verwendet, historisch hiess es Stadttheater Basel und in den Jahren 1968–1988 nannte man die Institution, deren Spielstätten damals das Stadttheater am Steinenberg und die Komödie in der Steinenvorstadt waren, die Basler Theater.



Baugeschichte |




Theaterbrand 1904




Theater Basel, Fassade zur Steinentorstrasse, 2009


Das Basler Stadttheater wurde 1834 gegründet. Das erste Gebäude stammte von dem klassizistischen Architekten Melchior Berri und umfasste 1300 Plätze. Eine beträchtliche Grösse für die Stadt Basel, die damals 26 000 Einwohner aufwies.


1873–1875 wurde an gleicher Stelle ein vierrängiges Neobarock-Gebäude von Johann Jakob Stehlin errichtet, das am 7. Oktober 1904 durch einen Brand zerstört wurde, in der Folge jedoch wieder aufgebaut wurde und 1909 wiedereröffnet werden konnte.


Nach dem Bau des jetzigen Gebäudes durch das Architekturbüro Schwarz & Gutmann,[5] das 1975 eröffnet wurde, wurde das alte Haus gesprengt[6]. Der Bau kostete den Kanton Basel-Stadt 60 Millionen Franken. Die charakteristische unregelmässige Form, nimmt gegen die Theaterstrasse die Höhe der Nachbarbebauung auf. Zum hinteren Bereich erheben sich die Verwaltungsräume und Werkstätten auf neun Geschosse.[7] Das Theater Basel verfügt im grossen Haus über gut 1000 Plätze, die Kleine Bühne im selben Gebäude bietet 320 Plätze. Es ermöglicht verschiedene Spielformen von der Guckkastenbühne bis zum Simultantheater, auch das Foyer ist bespielbar. Der Baukörper schuf eine neue Raumfolge vom Barfüsserplatz über den Theaterplatz bis zum Pyramidenplatz, unter dessen Lichtkuppeln unterirdisch der Malersaal liegt.[8]


Die im Jahre 1950 gegründete «Komödie» in der Steinenvorstadt umfasste bis zu ihrer Schliessung im Herbst 2001 600 Plätze. Ersetzt wurde sie durch das vom Basler Architekturbüro Schwarz-Gutmann-Pfister entworfene Schauspielhaus, welches im Januar 2002 in der Nachbarschaft des Theaters an der Steinentorstrasse errichtet wurde und bis zu 480 Zuschauer fasst.


Der am Theater gelegene, von Bäumen gesäumte Platz wird von einer Metallskulptur Intersection von Richard Serra und dem Fasnachts-Brunnen von Jean Tinguely („Tinguely-Brunnen“) geschmückt.



Direktoren |



  • 1899–1919: Leo Melitz

  • 1919–1920: Ernst Lert

  • 1921–1925: Otto Henning

  • 1925–1932: Oskar Wälterlin

  • 1932–1949: Egon Neudegg

  • 1949–1950: Ko-Direktorium Gottfried Becker, Kurt Horowitz und Hans Thudium

  • 1950–1953: Friedrich Schramm

  • 1953–1954: Albert Wiesner

  • 1954–1960: Hermann Wedekind

  • 1968–1975: Werner Düggelin

  • 1975–1978: Hans Hollmann

  • 1978–1988: Horst Statkus

  • 1988–1993: Frank Baumbauer

  • 1993–1994: Wolfgang Zörner

  • 1994–1996: Hans Peter Doll

  • 1996–2006: Michael Schindhelm

  • 2006–2015: Georges Delnon

  • seit 2015: Andreas Beck[9]



Schauspieldirektoren |



  • 1968–1975: Werner Düggelin

  • 1998–2003: Stefan Bachmann

  • 2003–2006: Lars-Ole Walburg

  • 2006–2012: Elias Perrig

  • 2012–2013: Martin Wigger, Tomas Schweigen, Simon Solberg

  • seit 2013: Martin Wigger, Tomas Schweigen

  • seit 2015: Andreas Beck / Almut Wagner



Operndirektoren |



  • 1934–1935: Friedrich Schramm und Paul Olmühl

  • 1949–1950: Gottfried Becker

  • 1962–1966: Walter Pohl

  • 1990–1992: Udo Gefe

  • 1994–1996: Walter Weller

  • 1996–2001: Albrecht Puhlmann

  • 2001–2003: Michael Lakner

  • 2003–2006: Christoph Meyer

  • 2006–2012: Dietmar Schwarz

  • 2012–2015: Georges Delnon

  • seit 2015: Laura Berman



Ballett- bzw. Tanztheaterdirektoren |



  • 1945–1951: Heinz Rosen

  • 1955–1967: Wazlaw Orlikowsky

  • 1970–1973: Pavel Šmok

  • 1979–1991: Heinz Spoerli

  • 1991–1996: Youri Vámos

  • 1996–2001: Joachim Schlömer

  • seit 2001: Richard Wherlock



Theater Basel beim Berliner Theatertreffen |



  • 1968/1969: Kasimir und Karoline von Ödön von Horváth, Regie: Hans Hollmann

  • 1969/1970: Warten auf Godot von Samuel Beckett, Regie: Hans Bauer

  • 1971/1972: Die Möwe von Anton Tschechow, Regie: Jan Kačer

  • 1972/1973: Liebelei von Arthur Schnitzler, Regie: Hans Hollmann

  • 1973/1974: Frühlings Erwachen von Frank Wedekind, Regie: Niels-Peter Rudolph

  • 1974/1975: Die letzten Tage der Menschheit von Karl Kraus, Regie: Hans Hollmann

  • 1988/1989: Das Käthchen von Heilbronn von Heinrich von Kleist, Regie: Cesare Lievi

  • 1990/1991: Korbes von Tankred Dorst, Regie: Harald Clemen

  • 1997/1998: The Unanswered Question von Christoph Marthaler und Jürg Henneberger, Regie: Christoph Marthaler

  • 1999/2000: La guerra d’Amore von Claudio Monteverdi, Choreographie und Regie: Joachim Schlömer

  • 1999/2000: Ein Volksfeind von Henrik Ibsen, Regie: Lars-Ole Walburg

  • 2001/2002: John Gabriel Borkman von Henrik Ibsen, Regie: Sebastian Nübling

  • 2005/2006: Der Kick von Andres Veiel und Gesine Schmidt, Regie: Andres Veiel (Koproduktion mit dem Maxim-Gorki-Theater Berlin)

  • 2006/2007: Dido und Aeneas nach Henry Purcell/Nahum Tate und Christopher Marlowe, Regie: Sebastian Nübling

  • 2015/2016: John Gabriel Borkman von Henrik Ibsen in einer Bearbeitung von Simon Stone, Regie: Simon Stone, Koproduktion mit dem Burgtheater Wien und den Wiener Festwochen

  • 2016/2017: Drei Schwestern von Simon Stone nach Anton Tschechow, Regie: Simon Stone

  • 2017/2018: Woyzeck von Georg Büchner, Regie: Ulrich Rasche



Literatur |



  • Dominique Spirgi: Theater Basel, Basel BS. In: Andreas Kotte (Hrsg.): Theaterlexikon der Schweiz. Band 3, Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0715-9, S. 1846–1848.

  • Karl Gotthilf Kachler: Zur Entstehungsgeschichte des neuen Basler Stadttheaters. In: Zur Entstehungsgeschichte des neuen Basler Stadttheaters Basler Stadtbuch 1975, S. 19–42.

  • Karl Gotthilf Kachler: Aus der Baugeschichte des jetzigen Basler Stadttheaters. (Im Hinblick auf den im Entstehen begriffenen Neubau). In: Basler Stadtbuch 1972, S. S. 192–232.

  • Fritz Weiß: Das Basler Stadttheater 1834–1934. Hrsg. vom Theaterverein Basel. Verlag Benno Schwabe, Basel o. J. [1934]



Weblinks |



 Commons: Theater Basel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

  • Website des Theaters Basel


Einzelnachweise |




  1. Mitteilung des Theater Basel zur Wahl als Opernhaus des Jahres 2009.


  2. Website des Theater Basel (www.theater-basel.ch) Ensemble Chor


  3. Saisonbilanz 2016/2017


  4. Theater des Jahres 2018 Basel gewinnt Kritikerumfrage. In: Berliner Zeitung vom 29. August 2018, abgerufen 21. September 2018.


  5. N.N.: Neubau Stadttheater Basel. Architekten Schwarz & Gutmann BSA/SIA, Zürich. In: Das Werk. Band 59. Werk Verlag, Zürich 1972, S. 448–453, doi:10.5169/seals-45890. 


  6. http://www.srf.ch/news/regional/basel-baselland/vor-40-jahren-sprengten-die-basler-ihr-theater


  7. Christa Zeller: Schweizer Architekturführer ; Band 2: Nordwestschweiz, Jura, Mittelland. Werk Verlag, Zürich 1996, ISBN 3-909145-12-4. Nr. 040.


  8. Felix Schwarz: Stadttheater Basel. Architekten : Schwarz + Gutmann. In: Das Werk. Band 62. Werk Verlag, Zürich 1975, S. 707–716, doi:10.5169/seals-47852. 


  9. «Ich bin die Bienenkönigin»: der designierte Theaterintendant Andreas Beck im Interview. TagesWoche, 17. Oktober 2013


47.5527187.59007Koordinaten: 47° 33′ 10″ N, 7° 35′ 24″ O; CH1903: 611400 / 266900









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